Sinfonieorchester Horgen-Thalwil
100 Jahre Klangvielfalt – Professionell. Leidenschaftlich. Gemeinsam.



ÜBER UNS

 

Das Sinfonieorchester Horgen-Thalwil ist ein sinfonisches Orchester, das als Verein organisiert ist und sowohl Amateurmusiker als auch Profis umfasst. Es ist das größte Orchester an der linken Zürichsee-Uferseite zwischen der Stadt Zürich und Schwyz. Zu den Mitgliedern gehören nicht nur professionelle Musiker und Musikpädagogen, sondern auch musikbegeisterte Bewohnerinnen und Bewohner der Region Zimmerberg.

Das Sinfonieorchester Horgen-Thalwil blickt auf eine über hundertjährige Geschichte voller musikalischer Leidenschaft, Herausforderungen und Erfolge zurück. Gegründet im Jahr 1921, hat sich das Orchester von einem kleinen Ensemble für Tanzmusik zu einem etablierten sinfonischen Klangkörper entwickelt. Durch wechselvolle Zeiten, Kriegsjahre und zahlreiche Dirigentenwechsel hindurch hat es stets seinen Platz in der regionalen Kulturlandschaft behauptet. Heute steht das Orchester für musikalische Vielfalt, künstlerische Qualität und eine enge Verbundenheit mit den Gemeinden Horgen und Thalwil.

 


 

Horgen Springbrunnen - 1921





Die Anfänge (1921-1939)

 

Die Geschichte des Sinfonieorchesters Horgen-Thalwil beginnt im Jahr 1921, als eine Gruppe begeisterter Musiker unter der Leitung des Bratschisten Bollini ein kleines Ensemble gründete, das sich hauptsächlich der Tanzmusik widmete. Im Jahr 1927 wurde das Ensemble offiziell als Orchesterverein Horgen gegründet, wie in der Chronik der Gemeinde Horgen dokumentiert. In den ersten Jahren spielte das Orchester oft in Restaurants, in Altersheimen oder sogar an Weihnachten im Gefängnis – stets ohne Dirigenten

  

 


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Herausforderungen und Wiederaufbau 

(1939-1950)

 

Lisa Della Casa



 

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 kam das kulturelle Leben zum Stillstand. Doch nach Kriegsende kehrte der Orchesterverein Horgen mit neuem Elan zurück. Erstmals kamen neue Instrumente wie Flöte, Klarinette, Trompete und Posaune hinzu. Um das Repertoire zu erweitern, wurde ein Dirigent benötigt. Durch Kontakte zum damaligen Stadttheater Zürich (heutige Oper Zürich) konnte Bollini einen ungarischen Korrepetitor als Dirigenten gewinnen. Da keine Gage gezahlt werden konnte, übernahm Bollini sein Zugticket und lud ihn jeden Donnerstag zum Abendessen ein. 


Ein musikalisches Highlight dieser Zeit war die konzertante Aufführung der Oper Peer Gynt in der reformierten Kirche Horgen mit der jungen Sopranistin Lisa Della Casa – ohne Gage.

Nach dem plötzlichen Tod des ungarischen Dirigenten begann erneut die Suche nach einem musikalischen Leiter. Ein junger Fagottist übernahm kurzfristig die Leitung, konnte sich jedoch aufgrund seiner Unzuverlässigkeit nicht etablieren. Versuche, mit Thalwil zusammenzuarbeiten, erwiesen sich als keine langfristige Lösung. Nach dem Tod Bollinis setzte sich seine Tochter mit großem Engagement für die Weiterführung des Orchesters ein und suchte einen neuen Dirigenten.




Wachstum und 

Etablierung (1950-1980)


 

Der Sängerverein Horgen suchte ein Orchester für ein großes Opernchor-Konzert – eine Gelegenheit, die zur festen Zusammenarbeit mit dessen Dirigenten führte. Damit begann eine Phase bedeutender Konzerte. Die finanzielle Lage blieb jedoch angespannt. Glücklicherweise konnten durch die Unterstützung von vier großen Industrieunternehmen in Horgen notwendige Mittel für geplante Operettenkonzerte gesichert werden.

 

Um das musikalische Niveau weiter zu steigern, entschied sich das Orchester für eine Kooperation mit dem Orchesterverein Altstetten-Zürich, einem der renommiertesten Laienorchester der Schweiz. Der bekannte Dirigent Hartogs übernahm die Leitung und setzte hohe Maßstäbe. Er forderte viele Zusatzproben und besetzte die ersten Pulte mit professionellen Musikern. Ein Höhepunkt war das Konzert mit dem Pianisten Géza Hegyi, der das wunderbare Rachmaninow-Konzert interpretierte. Später übernahm Hegyi selbst die musikalische Leitung des Orchesters, musste jedoch Zürich bald verlassen, worauf erneut eine  schwierige Dirigentensuche begann.

 

 






Géza Hegyi



Neuausrichtung und 

Innovation (1980-2000)

 





Nach mehreren erfolglosen Versuchen, einen beständigen Dirigenten zu finden, wurde schließlich Willy Honegger engagiert – ein erfahrener Musiker und begabter Arrangeur. Unter seiner Leitung erlebte das Orchester eine Blütezeit. Besonders legendär waren die Rockkonzerte, die das Orchester mit moderner Musik verbanden. Ein Höhepunkt war der erste Preis bei der Swissparade, den das Orchester gemeinsam mit der Harmoniemusik Helvetia Horgen für die Interpretation von Bohemian Rhapsody unter Honeggers Arrangement gewann.
Während dieser Zeit kam es auch zur Fusion mit Thalwil, wodurch das heutige Sinfonieorchester Horgen-Thalwil entstand. Die beiden Gemeinden unterstützen seither das Orchester großzügig, was zur langfristigen Sicherung des musikalischen Schaffens beitrug.



Die Ära 

Kevin Griffiths (2000-2025)



 Nach Willy Honeggers Rücktritt wurde erstmals eine öffentliche Ausschreibung für die Dirigentenstelle durchgeführt. Der junge Kevin Griffiths überzeugte sofort mit seiner Musikalität, seinem Umgang mit Laienmusikern und seinem inspirierenden Dirigierstil.

Unter seiner Leitung erweiterte das Orchester sein Repertoire mit klassischen Werken, Operetten und populären Neujahrskonzerten. Besonders seine humorvollen Moderationen machten jedes Konzert zu einem besonderen Erlebnis. Kevin Griffiths brachte zudem herausragende Solisten nach Horgen, darunter Lisa Stoll, Nicolas Senn und die Gewinner von Die grössten Schweizer Talente.
Mit ihm entwickelte sich das Orchester weiter, gewann an Qualität und künstlerischem Profil. Doch da Griffiths zunehmend international tätig ist und das City Light Orchestra im KKL Luzern leitet, wird er sich im September 2025 mit zwei Abschiedskonzerten im Schinzenhof Horgen verabschieden.

 

 





Kevin Griffiths


Die Zukunft mit 

Mario García Ramos (ab 2025)

 

 





Nach einer intensiven Suche konnte das Sinfonieorchester Horgen-Thalwil einen würdigen Nachfolger finden: den talentierten jungen Dirigenten Mario García Ramos.
Mario García Ramos (1997) ist ein spanischer Dirigent und Pianist, der in Oslo und Zürich lebt. Von 2021 bis 2023 war er aktives Mitglied des Dirigentforums des nationalen Programms „Talent Norge“ in Norwegen. 2023 belegte er den 3. Platz beim ersten nationalen Wettbewerb für junge Dirigenten in Spanien, „Musical Youth of Spain“, mit der Orquesta Sinfónica de Castilla y León. García Ramos begann seine Studien am Konservatorium von Toledo und setzte seine Ausbildung in Salamanca fort. Er zog 2017 nach Oslo, um Orchesterleitung an der Norges Musikkhøgskole zu studieren und schloss 2022 ab. Er hat mit bedeutenden Orchestern in Norwegen dirigiert, darunter das Stavanger Symphony Orchestra und das Trondheim Symphony Orchestra. 2021 gewann er einen Platz im Elite-Dirigentenprogramm „Dirigentløftet“.
Derzeit studiert er Orchesterleitung im Masterprogramm an der Zürcher Hochschule der Künste und dirigiert regelmäßig professionelle Orchester in Norwegen und der Schweiz.
Das Sinfonieorchester Horgen-Thalwil blickt voller Vorfreude in die Zukunft!